Philosophie

Öko Siedlung

Ökologisches Bauen ist nachhaltiges Bauen und Handeln. Dies ist ohne Betrachtung der Energiesituation undenkbar. Alle Gebäude werden möglichst im Passivhaus-Standard errichtet. Falls Restwärmebedarf bleibt, wird die Gebäudeheizung durch Nahwärmeversorgung von einem Block-Heiz-Kraft-Werk (BHKW) mit Holzhackschnitzel erfolgen. Zusätzliche Maßnahmen wie Kollektoren und Photovoltaik-Anlagen werden in die Gebäude integriert.

Bei der Auswahl der Baustoffe und Materialien sollen ökologische Grundsätze bei der Herstellung, Nutzung und Entsorgung im Mittelpunkt stehen. Möglichst natürliche und naturnahe, recyclebare Materialien werden bevorzugt. Strenge baubiologische Kriterien werden angewandt. Das Entsorgungskonzept („Müllkonzept“) ist zuerst einmal ein Vermeidungs-, dann ein Wiederverwertungs-Konzept.

Begrünte Dächer, Wasserläufe und ein kleiner See machen das Regenwasserkonzept für alle sichtbar und erlebbar. Die meisten Wohnhäuser werden mit wasser- und damit abwassersparenden Einrichtungen gebaut. Teilweise werden Komposttoiletten die Schmutzwassermengen reduzieren und die Qualität des noch verbleibenden Wassers so verbessern, dass eine Klärung vor Ort möglich ist.

Kern des Verkehrskonzeptes ist die Priorität für Fußgänger und Fahrräder. Die Freiräume sind Bewegungs-, Begegnungs- und Spielflächen für alle Altersgruppen. Vielfältige Gestaltung und Oberflächen, Platzräume und Nischen, Straßen und Pfade fördern diese Funktion. Vermeidung von Verkehr ist durch eine naheliegende Infrastruktur, Schulen, Kindergärten, Sportzentrum, Freibad, Volkspark, Einkaufsmöglichkeiten und Dienstleistungen, möglich. Nähe und Attraktivität ermöglichen den Vorrang öffentlicher Verkehrsmittel (S-Bahn und Bus) vor dem Individualverkehr. Denkbar ist auch das Bremer Modell des Verzichtes auf das Auto und damit auch auf den Stellplatznachweis. Umweltfreundliche Individualverkehrsmittel wie Fahrrad, Solarmobile und Pflanzenöl-Auto werden durch die entsprechende Infrastruktur unterstützt. Parken (ruhender Verkehr) kann man am Rand des Gebietes in kleinen Einheiten auf begrünten Parkplätzen und teilweise unmittelbar an den Wohnhäusern, bei Mehrfamilienhäusern eventuell auch in Tiefgaragen.

Das Finanzierungskonzept für die Vorbereitung der Bebauung muss zuerst einmal Mittel für eine städtebauliche Planung als Grundlage für einen Bebauungsplan, der die rechtliche Grundlage für die Bebauung darstellt, bereitstellen. Für die künftigen Eigentümer und Pächter sollen verschiedene Modelle der Wohnhausfinanzierung realisiert werden. Eine Förderung durch Landesmittel, Zusammenarbeit mit Ökobank, GLS-Bank und anderen Einrichtungen mit anthroposophischem Hintergrund wird angestrebt. Auch genossenschaftliche, Mietkauf und andere Modelle sind denkbar.